CORROSION EXPERTS

25.01.2023 Fachwissen und Führungskompetenzen kombinieren – #empowerexperts

F: Hallo Anna, hallo Marcel. Ihr beide habt bei DÖRKEN das Programm #empowerexperts in die Wege geleitet. In wenigen Sätzen: Worum geht es in diesem Programm?

Marcel Roth (Head of Research and Development): Üblicherweise gibt es in einem Unternehmen für Mitarbeitende die Möglichkeit, entweder eine Fachexperten-Karriere oder eine Manager-Karriere einzuschlagen. Wir möchten mit dieser Trennung jedoch Schluss machen und in einem hybriden Fortbildungsmodell unsere Kolleg*innen in die Lage versetzen, sowohl strategische, organisatorische als auch fachliche Kompetenzen zu erwerben, die sie mit der entsprechenden Verantwortung ausgestattet in konkreten Projekten direkt nutzen und umsetzen können. Dafür haben wir eine Vielzahl von Themen gesammelt, die wir in Modulen behandeln möchten. Den Teilnehmenden werden darin nicht nur Basiskompetenzen, wie zum Beispiel Projektmanagement, Leadership oder Kreativität, vermittelt, sondern auch spezifisches Wissen wie Patentstrategie oder Chemiekenntnisse.

Anna Hoang (Learning & Development Consultant): Uns ist es aber sehr wichtig, dass wir das Programm gemeinsam mit unseren Teilnehmenden individuell gestalten und im Laufe der Zeit auch anpassen können.

F: Was war der ausschlaggebende Punkt, warum ihr #empowerexperts gestartet habt?

Marcel
: Früher gab es mal die Annahme, dass ein Chef alles wissen und können muss. Das ist aber unmöglich. Deshalb möchten wir die Verantwortung auf mehrere Schultern verteilen. In kleineren Teams können wir viel schneller und flexibler reagieren, als wenn jemand in einer Führungsposition alles freigeben muss.

Anna: Ein wichtiger Punkt ist auch noch der aktuelle Fachkräftemangel, den es auch besonders in fachspezifischen Bereichen gibt. Um dem entgegenzuwirken, nehmen wir qualifizierte Fach-Kolleg*innen in das Programm auf und bilden sie in Managementkompetenzen aus.

F: Welche Vorteile ergeben sich daraus für die Teilnehmenden?

Anna
: Da wir ziemlich flache Hierarchien bei DÖRKEN haben, können wir natürlich nicht allen eine Führungsposition anbieten. Mit dem Programm ermöglichen wir es aber trotzdem, dass noch mehr einzelne Kolleg*innen Verantwortung im Unternehmen übernehmen können.

Marcel: Durch die gewachsene Verantwortung ergeben sich auch Möglichkeiten, in der Branche spannende Aufgaben zu übernehmen. Wenn es sich thematisch anbietet, dürfen unsere Teilnehmenden zum Beispiel auf Fachtagungen fahren und dort Vorträge halten. Dafür geben wir ihnen auch das nötige Rüstzeug zum Beispiel in Sachen Moderation und Präsentation mit. Auch Auslandaufenthalte sind angedacht. Wenn man sich so vernetzt, nimmt man sicherlich einiges mit – fachlich wie auch persönlich.

F: Wo steht ihr aktuell im Rahmen von #empowerexperts?

Anna
: Aktuell läuft eine Pilotgruppe mit vier Kolleg*innen aus der Abteilung „Forschung und Entwicklung“ sowie einem Kollegen aus dem Bereich „Projekt- und Prozessmanagement“. Mit dieser Gruppe haben in 2022 vier Module stattgefunden. Da haben wir viel mit internen und externen Trainern zusammengearbeitet. Wir legen großen Wert darauf, dass es nicht nur um die Vermittlung von theoretischem Wissen geht. Deswegen gibt es auch immer wieder Transferaufgaben oder eine Abschlusspräsentation am Ende eines Moduls. Eine klassische Leistungsüberprüfung soll das aber nicht sein. Wir möchten auch keinen Leistungsdruck haben, sondern vor allem auch Spaß am Lernen vermitteln.

Ende des Jahres haben wir mit unseren Teilnehmenden außerdem einen Termin vereinbart, in dem wir in die Retrospektive gehen wollen. Wir schauen darauf zurück, was gut gelaufen ist und wo wir noch Verbesserungspotenzial haben. Dazu machen wir uns Gedanken, wie wir das neue Jahr angehen.

F: Ein gutes Stichwort zum Abschluss: Wie sehen die Pläne für das neue Jahr aus?

Anna: Thematisch haben wir das neue Jahr noch nicht bis ins Detail durchgetaktet. In den Prozess möchten wir wie gesagt auch unsere Teilnehmenden miteinbeziehen. Auf jeden Fall werden wir vermehrt in die individuelle Förderung gehen. Wir stellen uns die Frage: Was behandeln wir in der Gruppe und welche Themen gehen wir einzeln an? Denn jede*r entwickelt sich ja auch anders und hat verschiedene Bedürfnisse.

Marcel: Wir möchten in 2023 auf jeden Fall auch mit einer zweiten Gruppe starten. Ich bin wirklich begeistert davon, wie es mit #empowerexperts bisher gelaufen ist und freue mich darauf, das Programm weiter mitzugestalten.

F: Vielen Dank für eure Zeit und viel Erfolg!